Was ist MRKH?

Alle Infos über das Syndrom

Das Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (kurz auch MRKH) bezeichnet medizinisch einen angeborenen (kongenitalen) Defekt der Reproduktionsentwicklung. Ungefähr eine von 4500 – 5000 weiblichen Geburten ist davon betroffen.

Was ist das Syndrom eigentlich?

Auch wenn jeder Mensch anders ist, haben wir eine Zusammenfassung darüber erstellt, wie sich MRKH in der Regel auf den Körper auswirkt, wie es sich bemerkbar macht und wie es typischerweise diagnostiziert wird. Wir weisen darauf hin, dass wir hier Hintergrundinformationen zur Verfügung stellen möchten, die eine ärztliche, qualifizierte Einschätzung eines jeden individuellen Falles nicht ersetzen können. 

Die Symptome

Die Fehlentwicklung betrifft das weibliche Reproduktionssystem und führt zu einer (teilweisen) Nichtausbildung (Aplasie) des Uterus und des Muttermundes, sowie zu einer verkürzten Veranlagung der Vagina. Die in der Regel vorhandenen Eierstöcke produzieren weibliche Hormone, sodass betroffene junge Frauen in der Pubertät die Ausbildung der sichtbaren Geschlechtsmerkmale, wie das Wachstum von Brüsten und Schambehaarung erleben. Die Vulva ist regulär ausgebildet, sodass äußerlich kein Unterschied zu einer nicht von MRKH-Betroffenen Frau/Mädchen sichtbar ist. Jedoch bleibt bei Mädchen mit MRKH die Menstruation aus, was oft der Anlass für die Diagnosestellung ist. Aufgrund der anatomischen/biologischen Voraussetzung können Menschen mit dem MRKH keine Kinder gebären. Die alleinstehende Nichtausbildung der zuvor genannten Organe wird als MRKH-Syndrom Typ I bezeichnet. Treten selbige mit weiteren Fehlbildungen, oft im Bereich der Nieren, Wirbelsäule und/oder Ohren sowie selten auch am Herzen auf, spricht man vom MRKH-Syndrom Typ II.

Anatomischer Aufbau

1. Eierstöcke / Ovarien

2. Gebärmutterrudimente / Uterusrudimente

3. Harnröhre und Blase

4. Klitoris

5. Innere Vulvalippen

6. Äußere Vulvalippen

7. Vaginalgrübchen

8. Darm / After

Diagnosestellung

In den meisten Fällen wird die Diagnose während der Pubertät gestellt. Grund für den Besuch in einer gynäkologischen Praxis sind häufig die ausbleibende Regelblutung oder eine erste intime Partnerschaft. Die fehlende Gebärmutter kann oft bereits mithilfe eines Ultraschalls diagnostiziert werden. Meistens wird zur Absicherung ebenfalls ein MRT (=Magnetresonanztomogramm) durchgeführt, sowie weitere Tests für Nieren, Rücken und Gehör, um nach Typ I oder II zu kategorisieren. Da das Syndrom bis heute leider nicht jede:r Mediziner:in bekannt ist, kann es von der ersten ärztlichen Untersuchung bis zur Diagnose eine Weile dauern.